Sonntag, 14. April 2013

Installation zum Thema Rechte für Roma

Aktivist_innen der Grazer Gruppe präsentierten nach der Idee von Magdalena Anikar eine Installation zum Thema Rechte für Roma. In Begleitung waren eine Petition an Viviane Reding (EU Commissioner for Justice) und Infomaterial. Die Petition hat zum Ziel, die EU in Richtung politischen Druck auf ihre Mitgliedsländer zu bewegen und dafür zu sensibilisieren, den Antidiskriminierungsschutz und Menschenrechtsstandards, die das Wort Menchenrechte verdienen, für Roma instand zu setzen.

Das Thema der Maintenance Art Installation "It can't be all in one language" beleuchtete die diskriminitorische aber auch kulturelle Position der Roma. Besonders Kinder von Roma sind von Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsumsiedlung betroffen.


Oft liegen dann zwischen den Trümmern ihrer abgerissenen Siedlungen die Spielsachen im Schutt verteilt. Das habe ich mit Müllsäcken angedeutet. Aber Roma haben auch Kultur, darum ist in der kleinen Textinstallation ein Gedicht zitiert. Ich verknüpfe Kunst und Menschenrechte und versuche, das Thema darzustellen. "Semotics of the contradiction" ist mein Jahrestitel, da der Widerspruch die Opazität (darum Müllsack mit mehr oder weniger deutlich erkennbaren Spielzeug) der Normalität in der Grazer Menschenrechtsstadt (ist ein schöner Titel mit wenig Substanz) als kleinen Beitrag im Opferkontext darstellt. Aber auch Roma haben Paarbeziehungen, wie andere Menschen auch. Die schreiende Puppe ist der stille Schrei der Kinder, die ja nicht gefragt werden, wenn die Reise gezwungenermaßen weitergeht.

Das Interessante daran, das Thema auf diese Art der Grazer Bevölkerung nahezubringen, war der ästhetische Diskurs mit zahlreichen Menschen, die stehengeblieben sind, um zu erfahren, was das sei.

Im ästhetischen Wahrnehmen des Nichterkennens (das Romagedicht war ja in Romanesk) drückt sich die Kehrseite des nicht erkennen wollens aus, weil das Wissen über Roma mediengefiltert (Bettler, Pucher, Nudeln usw.) als sicheres Wissen vielfach besteht und damit Vorurteile. Maintenance Art lässt sich metaphorisch auch auf die Geistes- und Herzenshaltung übertragen, sprich um die sinnliche Wahrnehmung und das Denken für den Blick auf den Gegenstand  und den Menschen instand zu setzen,  wie er von seiner Gegebenheitsweise (und die hat immer mehrere Perspektiven) erscheint. Somit hat es die Installation gebracht, neben der ästhetischen Raumerschließung auch die ethische Komplexität darzulegen.

Ort: Graz
Datum: 14.04.2013

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